Beste Dampfnudeln & Vanillesoße

Bisher musste ich Dampfnudeln nie selbst machen. Ich habe einfach bei der Patentante oder anderen Verwandten eine Bestellung aufgegeben. Aber die Gelüste haben mich gepackt und mit Mitte 30 kann man das auch mal ohne die beste Tante schaffen.

Was man braucht: eine beschichtete Pfanne mit ordentlichem Deckel. Hilfreich ist eine Küchenmaschine, da der Hefeteig recht kompakt ist und gut geschlagen werden muss. Ohne KitchenAid gibts dabei eben Michelle-Obama-Oberarme. Ist auch nicht so schlecht.

Zutaten Dampfnudeln

320 g Mehl
1/2 Würfel Hefe, frische
35 g Zucker
150 ml Milch
1 Ei
20 g Butter
5 g Öl
Prise Salz für die Pfanne
1 EL Öl zum Ausbacken
1 Prisen Salz zum Ausbacken
1 Tasse Wasser

Zutaten Vanillesoße

400 ml Milch
3 EL Zucker
1 Vanilleschote
2 Eier
1 Becher Sahne
1 TL, gehäuft Speisestärke

Zubereitung

Dampfnudeln_1Aus Mehl, Hefe, Zucker und Milch einen Vorteig machen und gehen lassen. Die restlichen Zutaten dazu und gut schlagen. Danach wieder abdecken und nochmals mindestens eine halbe Stunde ruhen lassen.

Aus der angebenden Menge Teig 8 Kugeln formen. Die kann man ruhig auch nochmals ein paar Minuten ruhen lassen.

Das Öl in der Pfanne erhitzen, Salz rein, die Teigkugeln reinsetzen, mit Wasser aufgießen, Deckel drauf und bei mittlerer Hitze kochen bis das Wasser verdampft ist. Den Deckel zwischendurch nicht anheben, die Dampfnudeln können sonst zusammenfallen. Wann weiß man wann die Dinger fertig sind? Man riecht es! Herrlich, ein wenig röstig. Das heißt dann der Boden ist braun und noch nicht verbrannt.Dampfnudeln_2

Und währenddessen kann man sich um die Vanillesoße kümmern. Die Milch mit dem Zucker aufkochen. In der Zwischenzeit das Vanillemark mit dem Ei aufschlagen. Dann in die Ei, Vanille-Mischung auch noch einen Becher Sahne und die Speisestärke einrühren. Köchelt die Milch die Sahnemischung eingießen, aufkochen, fertig. Schmeckt warm und kalt.

Mein Freund Martin liebt dazu noch Heidelbeeren. Ich würde sagen, das kann nicht schlecht sein!

Nur eine Hausfrau

Viele erinnern sich sicher an die Vorwerk Werbung aus 2006. Sie beginnt mit:

Der Mann fragt: „Ihr Beruf? Oder sind sie nur eine… ähhh?“

Nur eine Hausfrau. Selten ist sie EINE HAUSFRAU! Meist ist sie nur eine Hausfrau und das obwohl der Spot den Nagel doch ganz gut auf den Kopf trifft.

Sie arbeitet in der Kommunikationsbranche und im Organisationsmanagement. Außerdem gehören Nachwuchsförderung und Mitarbeitermotivation zu ihren Aufgaben. Alles was sie tut ist am Ende des Tages entweder verschwunden (in den Mägen) oder zerstört (saubere Wäsche wieder dreckig) und am nächsten Tag fängt alles von vorn an. Und wenn der Partner am Abend nach Hause kommt und fragt: „wie war Dein Tag, Schatz?“ hat man nicht mal viel zu erzählen.

Das ist hart, für die beste Partnerschaft. Kein Wunder wünschen sich die meisten Männer heute eine finanziell unabhängige Partnerin.[1] Der Spiegel resümiert daraus fälschlicherweise dass damit das Modell des Mannes als Alleinernährer ausgedient habe. Die Realität ist aber eine andere. Die Männer wünschen sich das heute, aber wenn die Kinder erst mal da sind verzichten die Frauen auf den Job. Und die Meisten werden zu (Teilzeit-)Hausfrauen.

Ich bin auch eine. Derzeit sogar Vollzeit. Für mich ist das zum Glück nur eine befristete Vollzeitstelle. Ich bin mit der Bezahlung nicht einverstanden und auch nicht mit der gesellschaftlichen Anerkennung.

Hausfrau

 

Ich muss auch zugeben sie entspricht nicht ganz meinen Fähigkeiten und schöpft mein Potential nicht voll aus. Mir fehlt es an der Mitarbeitermotivation in genau diesem Umfeld und meine Frustrationsgrenzen werden täglich überschritten. Ich bin trotzdem froh über die Erfahrung und ziehe den Hut vor allen Familienmanagern und –managerinnen die diesen Job mit Freude und Bravour ausfüllen.

Ich werde nicht mehr sagen ich bin nur eine Hausfrau.

ICH BIN EINE HAUSFRAU!

 

[1] http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/studie-maenner-wuenschen-sich-keine-hausfrau-mehr-a-921465.html

Jaaaaaaa…

… and Julia Nunes is the reason why I fell in love with the Ukulele.

🙂

MÄNNER SIND, UND FRAUEN AUCH!

Warum gibt es mehr Unternehmer als Unternehmerinnen, warum mehr Gründer als Gründerinnen und überhaupt mehr Männer in Führungspositionen als Frauen. Antworten auf diese Fragen gibt es viele (unterschiedliche). Vor einigen Tagen schrieb Gründer der Berlin Start-Up Academy und mein guter Freund Christoph Raethke darüber in Edition F einen Artikel mit dem Titel „Liebe Frauen, reißt euch mal zusammen!“.

Christophs These, so wie ich sie lese: man muss nicht nur träumen, sondern auch machen. Machen tut weh und Frauen sollten sich mal zusammenreißen und diese Schmerzen aushalten, dann wird das auch was mit dem Unternehmerinnentum. Er sagt auch: „Frauenförderung funktioniert nicht mit eigenen Autoscootern, auf denen homöopathisch gerempelt wird. Manche Dinge kann man nicht sanfter machen, als sie sind.“ 


Lieber Christoph,

stimmt, man kann manche Dinge nicht sanfter machen als sie sind. Warum sollte man auch? Und warum setzt Du Frauenförderung mit sanfter machen gleich? Ich weiß nicht an welcher Stelle Frauenprogramme, die Frauenquote oder aber auch reduzierte Arbeitszeiten für Familien, Kinderbetreuungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer und –nehmerinnen sanft sind. Frauen suchen nicht Arbeit light. Wir wollen eine spannende Aufgabe erfüllen, etwas tun das uns Spaß macht und Anerkennung bringt und gern hätten wir dazu noch einen fairen Lohn (d.h. auch für gleiche Arbeit gleiches Geld wie ein Mann). Und viele Frauen müssen sich auch überlegen wie sie Familie und Arbeitsleben kombinieren können, denn meist sind es noch immer Frauen die an ihrer Arbeitsstation etwas ändern wenn Kinder kommen.

infografik_1868_Erwerbsbeteiligung_von_Paaren_mit_Kindern_n

Ich halte es gelinde gesagt für eine Frechheit, wenn mir ein Mann (noch dazu ein so privilegierter wie Du) sagt wir Frauen sollen uns nur mal zusammenreißen.

Unser neuer Babysitter ist ein toller junger Mann, der sich für den Beruf des Erziehers entschieden hat. Neben seiner Ausbildung möchte er gern Geld verdienen. Am liebsten babysitten, das hat immerhin was mit seinem gewählten Beruf zu tun, seinem Traum den er verfolgt. Auf seine Bewerbungen bekam er kaum auch nur eine Antwort und wenn dann Absagen. Man wolle keinen Mann der auf die Kleinen aufpasst. Meine Reaktion darauf ist nicht: „nun reiß Dich mal zusammen!“

Ich finde das ungerecht und unverschämt und wenn mich jemand fragt ob ich einen guten Babysitter weiß, dann werde ich ihn empfehlen und wenn mir jemand sagt es sei schön, dass unsere Kita männliche Erzieher hat, aber die sollen bitte nicht in den Wickelgruppen arbeiten, dann werde ich empört aufschreien. Denn ich weiß wie es sich anfühlt aufgrund meines Geschlechts und nicht wegen meiner Fähigkeiten beurteilt zu werden.

Aber ich schweife ab. Dir ging es um die Frage warum wenige Frauen gründen. Dann fangen wir mal bei der Grundeinstellung an. Frauen wird erst mal weniger zugetraut und ich glaube Frauen trauen sich oft auch selbst nicht so viel (zu). Den Gründen nachzugehen führt hier zu weit, können wir aber auch gern diskutieren. Ist das aber ein Grund zu sagen, dann lasst es halt bleiben? Nein, in meinen Augen nicht. Das ist erst recht ein Grund Frauen stark zu machen und zu unterstützen. Und wir müssen immer wieder über diese Themen sprechen, damit sich in unseren Köpfen etwas verändert. Insofern danke für Deinen Artikel, auch wenn ich nicht mit den Aussagen einverstanden bin.

Frauen stark machen, heißt aber auch nicht sie zu Männern zu machen. Männer sind, und Frauen auch – verschieden. Das ist doch auch gut so. Die Ungerechtigkeit entsteht aber darin, wenn man nicht die gleichen Chancen hat seine Träume zu erfüllen und die haben wir einfach nicht. An dieser Stelle kann ich Dir den Freakonomics Podcast zum Thema „Women are not Men“ ans Herz legen.

Wenn ein Mann gründen will wird er vielen Fragen gegenüberstehen. Eine Frage werden die wenigsten aber je hören:

„Hast du dir schon mal überlegt hat was das heißt ein eigenes Geschäft zu führen, wie soll das denn (mal später) mit Familie gehen?“ – Wann zum Kuckuck werden Männer mal gefragt wie ihre Karrierewünsche denn mit Familie vereinbar sein sollen? Wenn ein Mann Karriere machen will, dann geht man davon aus, dass alles mögliche ihn daran hindern könnte, aber sicher nicht der Wunsch nach Familie, denn das ist in unserer Realität zum größten Teil Frauensache.

Überhaupt das ganze Ding mit den Kindern und der knappen Zeit. Schau Dich mal in Deinem Freundeskreis um, Christoph. Wie läufts denn da? Wie teilen sich Deine Unternehmerfreunde die Lust und Last des Unternehmertums mit denen der Familie? Wer arbeitet (egal jetzt wie lange) und kümmert sich hauptsächlich um den Haushalt? Wer verbringt hauptsächlich Zeit mit den Kindern? Wer weiß dass Tante Erna ein Geburtstagskärtchen erwartet, Karl beim Kindergeburtstag nur laktosefreie Schokolade essen darf, die Gummistiefel wieder zu klein sind und… Du weißt was ich meine. Das ist zum Beispiel ein Teil meiner Realität der nie Feierabend hat. Wenn ich meine Schmerzkapazität zu 80% dem Beruf geben kann und nur 20% zu Hause ausgebe, dann habe ich tatsächlich mehr Kraft im Berufsleben. Ist aber eben nicht die Realität der meisten Frauen.

Du sagst „Niemand kann den Schmerzen ausweichen, die sich einstellen, wenn man sich komplett an eine Sache hängt und Verantwortung für andere Menschen übernimmt. Wie im Privaten – große Liebe, Waschbrettbauch, Familie – sind sie auch im Berufsleben nicht männergemacht oder einer feindlichen Umwelt anzulasten.“ Aber Christoph, das Berufsleben ist männergemacht. Von Männern, die selbstverständlich arbeiten gingen und ihre Frauen waren zu Hause bei den Kindern.

Das ist nämlich der Punkt, wenn man berufstätig ist und Familie hat, kann man sich nicht komplett an eine Sache hängen, weder Familie noch Beruf, noch Selbsterfüllung. Dann ist man zerrissen und da kommen die Schmerzen wieder ins Spiel. Die sind dann manchmal einfach unerträglich groß.

Dann nämlich, wenn Dein Kind auf dem Spielplatz nach Dir schreit, aber Du gerade noch die letzten geschäftlichen Telefonate versuchst zu führen. Wenn Dein Kind einfach morgens nicht in die KiTa will und nach Dir weint. Wenn es krank ist ausgerechnet an dem Tag an dem Du einen wichtigen Termin hast. Und bei Dir bleibt immer das Gefühl zurück nichts mehr ausreichend gut zu machen. Drum erzähl mir nicht, dass es Schmerzen sind die Frauen fürchten und sie Samthandschuhe verlangen, wenn es um Programme für Frauen geht.

Was wir brauchen sind Vorbilder von Männern und Frauen, die sich trauen. Wir brauchen Frauen die gleich verdienen, damit die Aufteilung der Erziehungsarbeit nicht an der Finanzierung scheitert[1]. Wir brauchen flexible Kinderbetreuung. Wir brauchen Frauen die sich gegenseitig gratulieren, wenn eine erfolgreich im Job ist oder erfolgreiche Hausfrau und Mutter. Wir brauchen mehr Männer die sich an angeblich weibliche Themen wagen. Männer (insbesondere in Führungspositionen, denn sie dienen den Kollegen als Vorbild) die mehr als 2 Monate Elternzeit nehmen, die gehen weil im Kalender der Termin „mit Fritz zum Kinderturnen“ steht. Wir brauchen Männer in Teilzeit. Das wollen sie auch wie wir lesen können.[2] Das ist nicht Arbeitswelt light. Das ist eine andere Arbeitsrealität.

Katja

[1] Immerhin verdienen Frauen noch immer im Durschnitt ein Fünftel im Vergleich zu Männern. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/frauen-verdienen-im-schnitt-22-prozent-weniger-als-maenner-a-959294.html

[2] http://www.zeit.de/gesellschaft/familie/2014-05/arbeitszeit-vaeter-teilzeit

 

Nachtrag zu einem schönen Abend

Gestern durfte ich mal wieder ohne Kind sein, mit einer Freundin ins Kino. Neben dem Spaß sich in die Baz Luhrman Welt der 20er zu tauchen hatten wir tolle Gespräche – auch über Kinder, Schule, Ausbildung (ok, die Kinder verlassen einen doch nicht immer) und dabei musste ich mal wieder an den großartigen TED Talk von Ken Robinson denken.

Home made Pancakes

Pancake  - home made

Pancake – home made

Irgendwie dachte ich immer Pancakes zu machen muss schwierig sein. Wenn meine Tante in Kanada die aus der Packung anrührte waren sie immer schön fluffig und ich dachte das muss kompliziert sein. Nö, isses nicht! Das Geheimnis heißt Eischnee und Backpulver. So einfach kann es sein 🙂 Für ca. 10 Pancakes:

  • 250g Mehl
  • 250ml Milch (oder Buttermilch, schmeckt sicher auch fein)
  • 2 Pk. Vanillezucker
  • 2 EL Zucker
  • 2 Eier
  • 1 gehäufter TL Backpulver
  • 1 Prise Salz

Eier trennen, Eischnee schlagen. Die restlichen Zutaten mixen ca. 10 Minuten stehen lassen. Eischnee unterheben. In der Pfanne ausbacken (je Häufchen von 2 EL in die Pfanne geben, wenden wenn der Teig Bläschen schlägt). Ich persönlich mag ja keinen Ahornsirup, aber Pancakes mit Erdnussbutter und Nutella drauf sind der Knüller! Und sollte man mal wirklich nicht alle schaffen, sie schmecke auch kalt köstlich!

Pancake Heaven! Mit Erdnussbutter und Nutella <3

Pancake Heaven! Mit Erdnussbutter und Nutella ❤

Erste Ernte vom Balkon

Erste Ernte vom Balkon. Gestern von den Gartennachbarn Tobinambur geschenkt bekommen. Heute gibt es Kräuter vom Balkon. Es fühlt sich wie Sommer an!

Erste Ernte

Lass die Sonne scheinen und schleck ein Eis

20130513-214526.jpgVor wenigen Tagen sind bei uns im Kiez Steine geflogen. Es war nicht der 1. Mai und auch sonst konnte ich nicht erkennen dass irgendwas anders war. Aber scheinbar fühlten sich irgendwelche Idioten in der Nacht aufgefordert rumliegende Steine in den Eisladen und einen angrenzenden Klamottenladen zu schmeißen. Über die Motivation kann man nur spekulieren, will ich aber gerade nicht.

Ich habs gesehen und mich geärgert. Und als ich ein paar Stunden später wieder vorbei kam musste ich grinsen. Die Schaufenster waren bemalt, mit Sonnen und Schleckeis rund um die kaputten Scheiben. Und da dachte ich mir: ihr habt es richtig gemacht! Wut und Ärger bringen gar nichts, aber den destruktiven Idioten die lange Nase zeigen ist cool!

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Der einzige Grund in Berlin ein Auto zu haben: weil es so schön ist.

Traumwagen

Männer gehören auch zur Familie

Facebook preist es mir schon seit einiger Zeit an, gestern schubste mich ein Freund nochmal drauf: Momslink. Sie selbst beschreiben sich als Das professionelle Netzwerk für Mütter.

Momslink unterstützt Mütter dabei, spannende berufliche Herausforderungen zu finden, die ihnen
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie tatsächlich ermöglichen.

Was da ganz genau passieren wird weiß ich noch nicht. Die Seite ist noch Beta, aber an sich finde ich es gut, wenn sich Frauen vernetzen, sich unterstützen und wenn wir darüber nachdenken wie wir uns super ausgebildete und schlaue Frauen nach der Schwangerschaft wieder in den Beruf kriegen.

Was mir aber zunehmend sauer aufstößt ist der Gedanke, dass nur Frauen Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen haben. Und was ist mit den Vätern? Gehören die vielleicht nicht zur Familie? Unterstellen wir ihnen dass sie keine Zeit mit den Kindern verbringen wollen?

Wenn ich mich in meinem studierten, gutverdiener Viertel umschaue dann sehe ich meist folgendes:

  • (mit Glück) bringt Papa die Kinder in die Kita
  • die Frauen holen die Kinder ab 15 Uhr ab (d.h. dann wohl auch dass die meisten Frauen Teilzeit arbeiten)
  • die Männer kommen abgehetzt mit Glück zum gemeinsamen Abendbrot nach Hause
  • die Frauen sind die Familienorganisierer und wissen wann Fritzchens Freund Kindergeburtstag hat und ob für die Schwiegermama ein Geburtstagsgeschenk zu besorgen ist

Teilweise verdienen die Frauen mehr als ihre Männer (was ja nun wirklich eher die Ausnahme ist, aber dieses Fass mache ich jetzt mal nicht auf) und trotzdem sind die Frauen ein Jahr lang zu Hause und reduzieren danach ihre Arbeitszeit, während die Männer meist nur die 2 Mindestmonate Elternzeit nehmen und danach wieder Vollzeit im Beruf sind. Warum ist das denn so?

Es ist vertretbar, dass eine Führungskraft nur in Teilzeit anwesend ist und arbeitet. Das erfordert ein Umdenken und eine offene Kommunikation. Ein Termin in der Kita, bei einem Kindergeburtstag oder einfach der Zeitpunkt wann man sein Kind wieder abholt sind genauso wichtige Termine wie das Kick-off für Projekt XY. Klingt halt nur nicht so fancy. Dafür schämen muss man sich nicht.

Wenn die Kinder krank werden sind auch meist die Mamas dran mit daheim bleiben. Die Papas machen es oft dann, wenn die Frauen ihre „mein-Kind-ist-krank-Tage“ schon aufgebraucht haben. Und das hört man dann auch oft genug entschuldigend dazu erklärt.

Ich hoffe und wünsche mir, dass es bald mehr Frauen in Führungspositionen und dass es mehr Männer gibt die tatsächlich einen Teil der Kindererziehung und -betreuung unter der Woche übernehmen (können). Führungskräfte, die eine 30 Stunden-Woche haben weil sie ihre Kinder abholen oder wegbringen, mit ihnen auf dem Spielplatz sitzen und Sandburgen begutachten oder Fußball spielen. Oder Vollzeitkräfte die eine super Kinderbetreuung haben. Dann trauen sich vielleicht auch die anderen männlichen Mitarbeiter länger auszusteigen und nicht nur einen langen Urlaub in der Elternzeit zu machen, sondern tatsächlich den Alltag zu schmeißen.

Die Vereinbarkeit von Job und Familie ist kein Frauenthema, es ist ein Familienthema und die beinhaltet in den meisten Fällen Mann und Frau (dass es noch andere tolle Familienmodelle gibt ist klar, mein Punkt hier sicher auch). Da es bis dahin aber noch ein weiter Weg zu sein scheint, ist es wohl gut die Frauen darin zu bestärken, dass man auch mit Kind einen tollen Job haben und machen kann.

Nachtrag:
Laut einer Studie wünschen sich viele Väter mehr Zeit für die Familie zu haben, denken aber auch, dass es im beruflichen Umfeld nicht sehr anerkannt ist, wenn man mal wegen der Kinder zu Hause bleiben muss.